Klinik für Urologie und Kinderurologie

  • Leitung
  • Sekretariat
  • Sprechstunde
  • Team

Prof. Dr. Axel Häcker

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Stellvertretender Ärztlicher Direktor

Bettina Jung

Patientenmanagement

Inge Ruck

Chefarztsekretärin

Für stationäre Operationen, ambulante Eingriffe oder eine Zweitmeinung/ Beratung von Herrn Prof. Dr. Axel Häcker vor einer geplanten Operation/ Krebsbehandlung melden Sie sich bitte telefonisch unter der Nummer 06321 859 – 5001 oder per FAX an die Nummer 06321 859 – 5009.

 

 

Prof. Dr. Axel Häcker

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, Stellvertretender Ärztlicher Direktor

Dr. Tobias Lingenfelder

Leitender Oberarzt

Dr. Ralf Witthuhn

Oberarzt, Leiter Kinderurologie

Theresa Lehr

Oberärztin

Linh Tran

Fachbereichsleitung

Bettina Jung

Patientenmanagement

  • Herzlich Willkommen in der Klinik für Urologie und Kinderurologie!

Herzlich Willkommen in der Klinik für Urologie und Kinderurologie!

Wir behandeln junge und erwachsene Menschen mit Erkrankungen der Harnwege, also der Niere, Harnleiter, Blase oder Harnröhre. Bei Männern werden außerdem die Erkrankungen der Prostata und der äußeren Geschlechtsorgane behandelt. Wir setzen auf bewährte und in den Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlene medizinische Konzepte und ergänzen diese mit modernster Technologie.

Ein operativer Schwerpunkt unserer Klinik liegt bei den minimal-invasiven Krebsoperationen. Die meisten Krebsoperationen werden bei uns mit dem „DaVinci" Operationssystem durchgeführt, das eine hohe Präzision durch dreidimensionale Vergrößerung und Navigation ermöglicht.

Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung
Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzt:innen für Urologie in den umliegenden Praxen in der Region ist uns sehr wichtig; sie ist die Basis für eine reibungslose Betreuung für unsere Patientin:nen in der Praxis und im Krankenhaus.

Mit den Informationen auf unseren Seiten möchten wir Ihnen einen Überblick über das Leistungsspektrum unserer Klinik geben, für eine erste Orientierung: 
Sprechen Sie uns an - wir sind gerne für Sie da!

Prof. Dr. med. Axel Häcker 
Chefarzt
 

 

Über uns

Wir arbeiten Hand in Hand für Ihre sichere und erfolgreiche Behandlung - alle sollen sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Wir, das sind: Ärztinnen, Ärzte und Fachpflegekräfte, unterstützt durch Physiotherapeuten, Psychologen, durch die Seelsorge, Schmerztherapeuten und Bereiche für ältere Menschen (Geriatrie) und für Menschen am Lebensende (Palliativmedizin). 

Wir sind uns bewusst, dass urologische Erkrankungen besonders belastend sein können: nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Damit gehen wir professionell und einfühlsam um. Bei uns soll auch ein Ort der Geborgenheit sein, an dem Menschen die Zuwendung erhalten, die Sie in Ihrer ganz individuellen Situation für ihre Genesung benötigen.

Die fachliche Spezialisierung unserer Klinik in interdisziplinären medizinischen Zentren ermöglicht uns eine Versorgung auf höchstem Niveau und bestmöglichem Behandlungsergebis. Diese Zentren sind beispielsweise unser Prostatakrebszentrum sowie das Beckenbodenzentrum und die Kinderurologie. Gerade für Krebserkrankungen bieten wir umfangreiche Beratung durch die interdisziplinäre Tumorkonferenz.

Ein operativer Schwerpunkt der Klinik liegt bei minimal-invasiven endoskopischen Operationen.

Die kollegiale Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachärzten für Urologie und mit den Hausärzten in der Region ist uns sehr wichtig. Sie ist die Basis für eine reibungslose ärztliche Betreuung in der Praxis und im Krankenhaus unserer gemeinsamen Patienten.

Wir sind gerne für Sie da!

Ihr Weg zu uns: vorstationäre Aufnahme

Diese vorstationäre Aufnahme bedeutet für Sie einen „ambulanten Aufenthalt“ in unserem Haus, der vor der eigentlichen stationären Aufnahme liegt. Planen Sie dazu bitte ca. 4 Stunden für diesen Termin ein. Sie brauchen nicht nüchtern zu kommen.

Für den vorstationären Vorbereitungstermin ist folgender Ablauf geplant:

  • Kommen Sie bitte zur vereinbarten Uhrzeit zuerst in das Erdgeschoss in die zentrale Patientenaufnahme und melden sich dort an mit Krankenkassen-Karte und Einweisungsschein
  • Anschliessend gehen Sie in die Urologischen Ambulanz in der 1. Etage
  • Empfang und administratives Aufnahmegespräch
  • Medikamentenanamnese
  • Blutentnahme, Urinabgabe, Abstriche
  • Gespräch  mit dem Arzt, körperliche Untersuchung, Ultraschall und Aufklärung (Arzt)
  • EKG (nur in bestimmten Fällen)
  • Narkosearzt/Prämedikation
  • Abschlussgespräch (Arzt)

 

Bitte bringen Sie folgende Unterlagen mit: 

  • Einweisungsschein
  • Krankenkassenkarte
  • Adressen Ihrer behandelnden Ärzte (Urologe, Hausarzt)
  • Aktueller Medikamentenplan (nach Möglichkeit Bundesmedikationsplan im Original vom Hausarzt; Kopien können technisch nicht bearbeitet werden)
  • Insulinplan, Marcumar-Pass, Notfall-Ausweise
  • Arztbriefe (urologisch, internistisch, chirurgisch, gynäkologisch)
  • Blutwerte (bei Männern vor allem der PSA-Wert)
  • Röntgen-bzw. CT/MRT-Untersuchungen (Befund und CD mit dem kompletten Bilddatensatz)
  • Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht (falls vorhanden)

Wir rufen Sie am Vortag vor der OP zwischen 13:00 und 15:00 an, um Ihnen die genaue Uhrzeit und den Ort mitzuteilen, zu dem Sie zur Operation kommen sollen. 

Am OP-Tag:

Am vereinbarten OP-Tag kommen Sie nüchtern direkt auf die Ihnen zugewiesene Station. Hier werden Sie empfangen und für die OP vorbereitet und von dort direkt in den OP gebracht. Da es leider zu kurzfristigen Änderungen im OP-Plan aufgrund von Notfällen kommen kann, sind Wartezeiten hier nicht gänzlich ausgeschlossen. Trotzdem ist es uns immer ein sehr großes Anliegen, vereinbarte Termine einzuhalten. 

Für weitere Fragen steht Ihnen gerne unser Patientenmanagement  unter der Telefonnummer 06321-859-5001 zur Verfügung!

Prostata: Krebs und gutartige Vergrößerung

Erkrankungen der Prostata gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Mannes. Dies gilt sowohl für die gutartige Vergrößerung als auch für den Prostatakrebs, der neben den Tumoren der Haut die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes ist und daher einen Behandlungsschwerpunkt in unserer Klinik darstellt.

Prostatakrebs

Die Feststellung von Prostatakrebs erfolgt meist im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung, bei der ein erhöhter Blutwert (PSA) festgestellt oder ein auffälliger Tastbefund erhoben wurde. Über den Enddarm ist dann eine Gewebeentnahme durch den Enddarm unter Steuerung mit Ultraschall-Bildgebung erforderlich.

Wichtig für Sie als Patient ist eine ausführliche neutrale Beratung vor Beginn einer Behandlung. Ihr niedergelassener Urologe steht hierfür an Ihrer Seite. Sollten Sie eine Zweitmeinung oder eine weitere Beratung von uns und einem Strahlentherapeuten wünschen, können Sie einen Termin in unserer dafür vorgesehenen Zweitmeinungs-Sprechstunde vereinbaren.

Weitere ausführliche Informationen zum Prostatakrebs finden Sie auf unserer Internetseite des Prostatakrebszentrums Neustadt an der Weinstraße.

 

Gutartige Prostatavergrößerung

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht mehr hilft, stehen für die operative Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung verschiedene Verfahren zur Verfügung. Dazu zählt zum einen die Entfernung mittels Schlinge (sogenannte transurethrale Resektion, TUR), deren langfristiger Erfolg sehr gut belegt ist. Darüber hinaus bieten wir mit großer Erfahrung die Entfernung (Enukleation) mit einem Holmium-Laser der neuesten Generation an.

Blasenkrebs

Krebserkrankungen der Harnblase sind nach dem Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung der harnableitenden Organe.

Die Erkrankung fällt häufig durch Rotfärbung/Blut im Urin auf und wird durch eine Blasenspiegelung gesichert. Die Bestätigung erfolgt dann durch die vollständige Entfernung des auffälligen Befundes in einer Narkose (sogenannte „Resektion“).

Bei einem Krebsbefall, der die oberflächliche Schleimhaut der Harnblase durchbrochen hat, ist aufgrund der hohen Gefahr des Fortschreitens und der Gefahr der Bildung von Tochtergeschwülsten die komplette Entfernung der Blase häufig nicht zu verhindern. Da die Entfernung der Harnblase und die damit erforderliche neue Harnableitung auf das weitere Leben erhebliche Auswirkungen hat, werden zur Entscheidung ausführliche Informationen benötigt. Hierzu bieten wir unsere neutrale Zweitmeinung an.

Operativ bieten wir alle etablierten Verfahren der Harnableitung an. Bei jeder Operation orientieren wir uns an den Prinzipien der so genannten Fast-Track-Chirurgie, einem Konzept, mit dem Komplikationen nach operativen Eingriffen verringert und die körperliche Genesung erheblich beschleunigt werden sollen.

Nierenkrebs

Ein Krebsbefall der Niere wird häufig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes durch Zufall entdeckt. Wenn so frühzeitig erkannt, sind die Befunde klein und damit auf das Organ beschränkt.

In vielen Fällen ist es daher möglich, den Krebs isoliert zu entfernen und dabei die übrige Niere zu erhalten (sogenannte organerhaltende Operation).

Kommt dies durch ein weiter fortgeschrittenes Stadium oder aufgrund der Tumorgröße nicht mehr in Frage, erfolgt ebenfalls minimalinvasiv die vollständige Entfernung des krebsbefallenen Organs.

Hoden- und Peniskrebs

Der Hodenkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei jüngeren Männern. Sehr erfreulich für die betroffenen Männer ist die hervorragende Heilungschance auch bei fortgeschrittener Erkrankung. Die operative Entfernung des krebsbefallenen Organs über einen Leistenschnitt ist leider unumgänglich.

Während des Eingriffs kann auf Wunsch eine Hodenprothese eingesetzt werden – diese Prothese unterscheidet sich äußerlich fast nicht von der ursprünglichen Form und Größe des Hodens.

Gegebenenfalls sind nach der operativen Entfernung weitere Behandlungen notwendig, wie z.B. eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie. Unsere Behandlungsempfehlungen lassen wir durch Experten des „Zweitmeinungszentrums Hodentumore“ bestätigen.

Der Peniskrebs ist eine seltene Erkrankung und tritt vor allem im mittleren und späteren Lebensalter auf. Für eine Heilung ist die vollständige operative Entfernung der befallenen Bereiche erforderlich. Je nach Ausmaß des Befundes ist durch Anwendung von speziellen operativen Techniken der Erhalt des Organes möglich.

Harnsteine

Das Harnsteinleiden ist eine Volkskrankheit. In Deutschland ist fast jeder 20. Mensch davon betroffen.

Harnsteine sind kristalline Ablagerungen in den ableitenden Harnwegen und können sehr starke Schmerzen hervorrufen. Wenn der Stein nicht spontan alleine abgeht, ist meistens die operative Entfernung erforderlich. Unser Behandlungsspektrum umfasst die:

 

  1. Extrakorporale Stosswellenbehandlung
    Dabei werden die Steine von außen durch gebündelte Stoßwellen zertrümmert. Das Verfahren kann ohne Narkose erfolgen; meist gehen die zerkleinerten Steine dann auf natürlichem Weg nach außen ab.
     
  2. Harnleiterspiegelung (Ureterorenoskopie)
    Bei der Harnleiterspiegelung handelt es sich um eine sehr effektive Methode zur Beseitigung von Harnsteinen – die Steinfreiheitsrate nach dem ersten Eingriff beträgt über 90%, in Abhängigkeit von der Größe und Lage des Steines. Bei diesem operativen Eingriff werden die Harnsteine mit sehr dünnen Instrumenten unter Vollnarkose entfernt, nachdem sie voher ggf. mit einem Laser zerkleinert wurden.
     
  3. Perkutane Steintherapie (PCNL)
    Bei der perkutanen Steintherapie wird durch die Haut ein Zugang in die Niere geschaffen, über den die Steine zertrümmert und entfernt werden können. Es handelt sich hier um eine ebenfalls sehr effektive Operation insbesondere bei größeren Steinen über 1 cm in der Niere. Mittels miniaturisierter Instrumente, der sogenannten „Mini-PCNL“, kann die Größe des Zugangsweges verkleinert werden.

 

Die moderne Steintherapie ermöglicht in den meisten Fällen eine schnelle und sichere Behandlung. Was für jeden Einzelnen das beste Verfahren ist, richtet sich nach der Größe und Lage des Steins, dem Wunsch jedes Einzelnen nach einer schonenden oder mehr invasiven Behandlung sowie der damit verbundenen Schnelligkeit der vollständigen Steinfreiheit. Hierüber werden Sie von uns ausführlich informiert.

 

Unwillkürlicher Urinverlust: Harninkontinenz

Obwohl sehr viele Menschen unter einem unwillkürlichem Urinverlust leiden, ertragen viele Betroffene ihr Leiden still und unbehandelt. In vielen Fällen ist jedoch eine erfolgreiche Behandlung möglich.

In unserem Beckenbodenzentrum, welches aus spezialisierten Urologen, Gynäkologen, Chirurgen, Proktologen, Physiotherapeuten und anderen Experten besteht, erfolgt zuerst eine umfangreiche ambulante Diagnostik, an deren Ende ein gemeinsam abgestimmter Behandlungsplan erarbeitet wird.

 

Harninkontinenz bei Frauen

Für die Behandlung der Harninkontinenz bei Frauen bieten wir, wenn die konservative Behandlung nicht mehr erfolgreich ist, folgende operative Verfahren an:

  • Einlage von spannungsfreien Bändern unter die Harnröhre (sog. Transobturatorisches oder transvaginales Band)
  • Spezielle offene oder minimal-invasive Operationen mit dem OP-Roboter „DA Vinci“ zur Wiederherstellung der Funktion/Anatomie des Beckenbodens, z.B. bei Senkungen der Harnblase (sog. Deszensus)
  • Bei besonders schweren Formen der überaktiven Blase kann eine Verbesserung der Lebensqualität durch die Implantation eines Blasenschrittmachers erreicht werden.

 

Harninkontinenz bei Männern

Die Harninkontinenz beim Mann tritt sehr selten nach Prostata-Operationen auf. In vielen Fällen kann bereits durch ein konsequentes Beckenbodentraining eine deutliche Verbesserung erreicht werden.

Nach ausführlicher Untersuchung bieten wir die operative Einlage von spannungsfreien Bändern unter die Harnröhre an.

Schwere Formen der Harninkontinenz können wir durch das Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels sehr effektiv behandeln. Dieser künstliche Schließmuskel übernimmt die Funktion eines gesunden Schließmuskels, indem er die Harnröhre geschlossen hält, sich auf Wunsch durch händische Bedienung öffnet und so ein gezieltes Entleeren der Blase ermöglicht.

Plastisch-Rekonstruktive Eingriffe

Bestehen infolge Voroperationen, Verletzungen durch Unfälle, Entzündungen, nach Bestrahlung oder angeboren Schäden an Harnleiter, Harnröhre, Schließmuskel oder Penis, können diese durch spezielle plastisch-rekonstruktive Operationen behandelt und eine Annäherung an die vorherige normale gesunde Körperfunktion erreicht werden. Hierzu gehören zu unserem operativen Behandlungsspektrum u.a:

 

  • Nierenbeckenabgangsengen
  • Engstellen im Harnleiter: sog. Psoas-hitch/Boari-Operation, Ersatz des Harnleiters mit Dünndarm
  • Begradigung bei Penisdeviation
  • Harnröhrenverengungen: Beseitigung mittels Schlitzung oder Rekonstruktion mit Mundschleimhaut

Penisverkrümmung (Induratio Penis Plastica, IPP)

Induratio Penis Plastica (IPP), auch bekannt als Peyron’sche Krankheit, ist eine schubweise verlaufende Erkrankung des Penis, die zu einer Verkrümmung und Verdickung des Gewebes führen kann. Dies kann zu Schmerzen während der Erektion, einer Verkürzung des Penis und einer Beeinträchtigung der sexuellen Funktion führen. Entsprechende Belastungen des Psyche und des Beziehungslebens können die Folge sein. Betroffen sind in zunehmendem Erwachsenenalter etwa 5% aller Männer.

Es wird davon ausgegangen, dass (teils auch nur kleinste) Verletzungen des Penis oder entzündliche Veränderungen im Gewebe die Ursache der Erkrankung sind. Circa 20-30% der IPP-Patienten leiden genetisch bedingt ebenfalls an Bindegewebsveränderungen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Hände und Füße, der sogenannten Dupuytren’schen Krankheit oder dem Morbus Ledderhose. Männer, die Raucher sind oder an starkem Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck leiden, haben ein höheres Risiko, an dieser erworbenen Penisverkrümmung zu erkranken.

Eine Diagnose der Induratio Penis Plastica wird in der Regel durch die Erfassung der Krankheitsgeschichte, durch Fragebögen, sowie durch ein Tast- und Ultraschall-Untersuchung des Penis gestellt. In seltenen Fällen können auch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen.

Die Behandlung der Induratio Penis Plastica hängt von Stadium und Schwere der Erkrankung ab. In leichten Fällen sowie im frühen Stadium der Erkrankung kann eine abwartende Haltung eingenommen werden. Zur Behandlung werden in diesen Fällen Medikamente, gezielte Streck- und Dehnungsübungen sowie eine Vakuum- und Stoßwellentherapie eingesetzt, um Symptome zum Lindern, eine zunehmende Penisverkrümmung zu vermeiden und bestenfalls die Erkrankung zur Ausheilung zu bringen. Geht die Erkrankung nach mehreren Monaten und in schweren Fällen – unter Bildung einer übermäßigen, die sexuelle Funktion beeinträchtigenden oder gar schmerzhaften Verkrümmung des Penis – in ein stabiles und chronisches Stadium über, so wird eine Operation empfohlen.

Es ist wichtig, die Induratio Penis Plastica frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, um Komplikationen und eine Verschlechterung der Symptome zu vermeiden. Wenn Sie an sich entsprechende Anzeichen wie eine Penisverkrümmung, tastbare knotige Veränderungen am Penis oder Schmerzen bei der Erektion bemerken, sollten Sie einen Urologen aufsuchen. Dieser wird Sie falls notwendig gerne in unsere Sprechstunde überweisen.

 

Operationmöglichkeiten der Induratio Penis Plastica (IPP)

Wenn die genannten konservativen Behandlungsmethoden nicht erfolgreich sind, kann nach Übergang von der akuten in die chronische Phase der Erkrankung eine Operation in Betracht gezogen werden. Die Penisverkrümmung muss zum Zeitpunkt der Operation mindestens 6-12 Monate unverändert und ohne weitere Zunahme geblieben sein. Die Art der Operation hängt von der Schwere der Erkrankung ab und kann eine Korrektur der Penisverkrümmung, eine Entfernung des fibrösen Gewebes oder eine Implantation eines Penisprothesen umfassen. Detail zu den Therapieoptionen und dem operativen Vorgehen besprechen wir in mindestens einem ausführlichen Gespräch in unserer Sprechstunde mit Ihnen. Die folgende Übersicht liefert einen ersten Eindruck der möglichen Operations-Verfahren:

 

  1. Operation nach Nesbit:

Bei dieser Operation wird überschüssiges Gewebe aus der gekrümmten Seite des Penis entfernt, um ihn zu begradigen. Der Eingriff kann unter Teilnarkose oder in Vollnarkose durchgeführt werden und dauert normalerweise etwa eine Stunde. Während der Operation wird ein Teil des Gewebes auf der gekrümmten Seite des Penis entfernt, um die Länge der kürzeren Seite anzupassen. Die Länge des Penis verkürzt sich daher insgesamt. Wird der Penis durch die Operation zu stark verkürzt um eine zufriedenstellende sexuelle Funktion zu erreichen kann gleichzeitig eine den Penis verlängernde Technik (siehe unten) angewendet werden.

  1. Raff- / Plikations-Technik nach Schröder und Essed:

Ähnlich wie bei der Operation nach Nesbit wird durch die Raff- / Plikations-Technik Schröder und Essed die „gesunde Seite“ des Penis verkürzt. Durch Raffungsnähte (Plikaturnähte) des festen Bindegewebes, welches die Schwellkörper des Penis umgibt (Tunica albuginea) kann eine Penisverkrümmung bis zu 45-50% beseitigt werden. Auch diese Operation führt insgesamt zu einer Verkürzung des Penis. Wird der Penis durch die Operation zu stark verkürzt um eine zufriedenstellende sexuelle Funktion zu erreichen, kann gleichzeitig eine den Penis verlängernde Technik angewendet werden (siehe unten).

  1. Entfernung des Gewebedefekts (Plaque-Exzision) und Ausfüllen der Gewebelücke mit Ersatzgewebe (Graft-Deckung):

Bei dieser Operationstechnik, wird das verhärtete und vernarbte Gewebe entfernt, um den Penis zu begradigen. Die Gewebelücke wird anschließend durch ein kleines Gewebe-Stück ersetzt. Wenn durch diese Technik ein gutes Ergebnis erzielt werden kann, verkürzt sich der Penis nur gering. Bei noch unzureichender Begradigung kann diese Technik mit den Techniken nach Nesbit (siehe Punkt 1) oder Schröder und Essed (siehe Punkt 2) kombiniert werden. Die Operation erfolgt in der Regel unter Vollnarkose.

  1. Implantation einer Penisprothese bei erektiler Dysfunktion und Induratio Penis Plastica:

Die Implantation einer Penisprothese ist ein wichtiger Schritt für Männer, die an einer ausgeprägten und anders nicht mehr therapierbaren Erektionsunfähigkeit (erektilen Dysfunktion) leiden. Diese kann auch als Folge der Induratio Penis Plastica auftreten. Konnte trotz konservativer und operativer Therapie keine zufriedenstellende sexuelle Funktion erreicht werden, bieten wir den Patienten die Implantation verschiedener Arten von Penisprothesen an, die je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen des Patienten ausgewählt werden können.

Während der Operation in Vollnarkose wird die Penisprothese in den Penis implantiert, um eine Erektion zu ermöglichen. Die Prothese wird in den Schwellkörpern des Penis platziert und kann durch eine Pumpe oder einen Schalter im Hodensack aktiviert werden.

 

Verlängerung des Penis mittels Durchtrennung von Haltebändern (Lig. suspensorium):

Bei dieser Technik wird das vordere Halteband des Penis (Ligamentum suspensorium), das den Penis am Beckenknochen befestigt, durchtrennt. Dadurch kann der Penis nach vorne gezogen und funktionell verlängert werden, um eine ausreichende Länge des Penis bei einer Erektion zu erreichen. Diese Technik kann jedoch die Stabilität des Penis beeinträchtigen.

Kinderurologie

  • Die operative Kinderurologie umfasst das gesamte Spektrum der Harntransportstörungen sowie der Korrektur von urogenitalen Fehlbildungen. Hypospadien können durch verschiedene Verfahren korrigiert werden. Ausgeprägte Hypospadien werden mittels Mundschleimhauttransplantat operiert.
  • Der Hodenhochstand kann ebenso wie die Phimose operativ therapiert werden.
  • Das nächtliche Einnässen von Kindern sowie Urinverlust am Tage werden zunächst konservativ behandelt. In seltenen Fällen erfolgt eine weiterführende Blasenuntersuchung mittels einer Blasendruckmessung.
  • Auch neurogene Blasenentleerstörungen werden so verifiziert.
  • Kinder mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten können mit Ultraschall auf mögliche Harntransportstörungen untersucht werden.
Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt/Weinstraße
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