Prostatakrebszentrum

  • Leitung

Dr. Tobias Lingenfelder

Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, FEBU

So erreichen Sie uns

Im Sekretariat unserer Klinik für Urologie und Kinderurologie können Sie gerne einen Termin zur Behandlungsplanung oder Zweitmeinung bei unserem Arzt des Prostatakarzinoms, Dr. Lingenfelder, vereinbaren. Telefonisch erreichen Sie unser Sekretariat unter der Nummer: 06321-859-5001.
Bitte bringen Sie Ihre Vorbefunde in unsere Sprechstunde mit.

Teilnehmende Institutionen

Hauptkooperationspartner:

Klinik für Urologie, Marienhaus, Klinikum Hetzelstift Neustadt a.d. Weinstrasse 
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Axel Häcker, Zentrumsleitung, Dr. med. Lingenfelder, Zentrumskoordinator
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Praxis für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie Neustadt a.d. Weinstrasse
Ansprechpartner: PD Dr. med. H. Hof und Dr. med. S. Oertel
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Hämatologisch-Onkologische Schwerpunktpraxis Neustadt a.d. Weinstrasse
Ansprechpartner: S. Schering und Dr. G. Tauchmann, Neustadt
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Institut für angewandte Pathologie Speyer
Ansprechpartner: Dr. med. U. Zacher und Prof. Dr. med. T. Schubert
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Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin Neustadt a. d. Weinstraße
Ansprechpartner: Dr. med. B. Betsch und Dr. med. C. Georg
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Weitere Behandlungspartner:

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie, Palliativmedizin, Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt a. d. Weinstraße
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. habil. D. Vagts
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Psychoonkologie Marienhaus Klinikum Hetzelstift, Neustadt a. d. Weinstraße
Ansprechpartner: Frau Sigrid Raff
 

 

Patientenberatung/Sozialdienst
Ansprechpartner: Karin Rudolph
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Selbsthilfegruppe Südpfalz, Regionalzweig Neustadt a. d. Weinstraße
Ansprechpartner: Herr Manfred Olbrich
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Hospiz Elias Steiermarkstraße 12, Ludwigshafen am Rhein
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Prostatakrebs

Prostata: Was ist das und wo ist sie zu finden?
Die kastaniengroße Prostata liegt im kleinen Becken. Sie wird auch Vorsteherdrüse genannt und befindet sich direkt unterhalb der Harnblase. Damit bildet sie den Beginn der Harnröhre. Hier münden ebenfalls die Samenleiter.
Die Prostata produziert einen Teil der Samenflüssigkeit, einen anderen Teil produzieren die Samenbläschen, welche an der Prostata liegen. Neben der Samenflüssigkeit wird noch das Prostata-spezifische Antigen (PSA) in der Prostata produziert. Es handelt sich hierbei um ein Eiweißmolekül welches fast ausschließlich in der Prostata hergestellt wird. Es wird als Indikator für Erkrankungen der Prostata im Blut gemessen.
Unmittelbar hinter der Prostata befindet sich der Enddarm. Diese Lagebeziehung sorgt für gute Untersuchungsbedingungen: z.B. für Tast- und Ultraschalluntersuchungen.

Gutartige Prostatavergrößerung
Eine sehr häufige Erkrankung ist die gutartige Vergrößerung der Prostata, auch genannt Prostataadenom oder Prostatahyperplasie. Beschwerden äußern sich meist in Form von Schmerzen beim Wasserlassen, Restharnbildung (unvollständige Blasenentleerung), häufige nächtliche Toilettengänge oder auch einem abgeschwächten Harnstrahl. Je nach Intensität der Beschwerden kann daher eine Behandlung (medikamentös oder operativ) erforderlich sein. Betroffen sind Männer vor allem im mittleren und höheren Alter, wobei eine Größenzunahme der Prostata altersbedingt normal ist. 

Prostatakrebs
Die häufigste Tumorerkrankung des Mannes ist der Prostatakrebs (Prostatakarzinom). Männer über 60 Jahre sind besonders häufig betroffen, da die Wahrscheinlichkeit mit steigendem Alter deutlich zunimmt.
Risikofaktoren für eine Prostatakrebserkrankung sind z.B.: Prostatakrebs in der Familie, fettreiche Ernährung, starkes Übergewicht und andere.
Bis Symptome der Erkrankung auftreten dauert es meistens sehr lange, daher ist die regelmäßige Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr wichtig. Mögliche Symptome äußern sich häufig nicht spezifisch, sodass sie missdeutet werden können, z.B. als gutartige Prostatavergrößerung oder sie äußern sich zu spät, wenn es bereits zu Absiedelungen z.B. im Knochen gekommen ist (Knochenschmerzen).
Die lange Dauer bis zu möglichen Symptomen erklärt sich aus dem meist langsamen Wachstum des Prostatakrebses, daher ist eine Behandlung nicht immer erforderlich, die Anbindung an einen erfahrenen Urologen in der Praxis zur engmaschigen Kontrolle ist jedoch in jedem Fall unerlässlich.

 

Leistungsspektrum

Diagnostik-Beratung-Therapie-Nachsorge-Intedisziplinäre Tumorkonferenz

Diagnostik:
In unserem Prostatakarzinomzentrum kommt moderne Diagnostik rund um das Prostatakarzinom zum Einsatz.

Digital-rektale Untersuchung der Prostata:
Mit dieser einfachen, schnellen und schmerzlosen Untersuchung kann eine erste Einschätzung der Prostata erfolgen. Hier gewinnt der Untersucher einen ersten Eindruck über die Größe und Beschaffenheit der Prostata. Zudem können oberflächlich gelegene Tumoren und Veränderungen im Enddarm ertastet werden.

Ultraschalluntersuchung der Prostata
Die Lagebeziehung der Prostata zum Enddarm ermöglicht die Ultraschalluntersuchung der Prostata über den Enddarm. Hier kann die Größe der Prostata genau vermessen werden und eine Einschätzung über organüberschreitendes Wachstum erfolgen.

PSA-Wert
Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) wird nahezu ausschließlich von der Prostata gebildet und eignet sich so zur Früherkennung und Verlaufskontrolle von Prostatakrebs. Das PSA wird im Blut bestimmt.
Bei Entzündungen (Prostatitiden), gutartiger Prostatavergrößerung (Prostataadenom/Prostatahyperplasie) und bei Prostatakrebs sind PSA-Wert Erhöhungen möglich. Die Messergebnisse sollten immer durch eine zweite Messung bestätigt werden.

Prostatabiopsie
Die Prostatabiopsie dient zur weiteren Abklärung auffälliger Befunde. Hier werden systematisch 12 Stanzzylinder durch den Enddarm oder den Damm entnommen. Das Gewebe wird dann vom Pathologen auf Krebszellen hin untersucht.
Sollten bei der systematischen Prostatabiopsie keine Krebszellen bei weiterhin begründetem Verdacht auf einen Prostatakrebs (PSA-Wert Erhöhung, tastsuspekte Prostata) gefunden werden, kann die Durchführung einer multiparametrischen Kernspintomographie (MRT) der Prostata dabei helfen, Tumoren zu entdecken. Daraufhin können MRT-fusioniert gezielt Proben von suspekten Arealen entnommen werden:

Computertomographie (CT)
Die Computertomographie ist ein modernes, bildgebendes Verfahren.
Beim Prostatakarzinom dient die CT vor allem zur Ausbreitungsdiagnostik. Organüberschreitendes Wachstum, veränderte Lymphknoten und Fernmetastasen können mit Hilfe der CT dargestellt werden.

Knochenszintigraphie
Die Knochenszintigraphie erfolgt zur Beurteilung des Knochenstoffwechsels. Eine vermehrte Aktivität des Knochenstoffwechsels kann man bei Arthrose, Entzündungen und Knochenmetastasen feststellen.

Magnetresonanztomographie (MRT)
Die MRT nutzt zur Bilderzeugung ein starkes Magnetfeld anstatt Röntgenstrahlung. Vorteil der MRT ist die detailgetreue Darstellung von Weichteilen. Somit kann sie zur Metastasensuche als auch zur MRT-fusionierten Stanzbiopsie eingesetzt werden.

Positronenemissionstomographie (PET-CT)
Die meisten Prostatakarzinome weisen genau wie ihre Tochtergeschwüre (Metastasen) eine besonders hohe Dichte des PSMA-Proteins auf. Patienten wird ein schwach radioaktives Mittel gespritzt, welches sich an das PSMA-Protein der Krebszellen bindet. Alternativ wird schwach radioaktives Cholin verabreicht, welches sich ebenfalls an bzw. in den Prostatakrebszellen bindet. Durch einen PET-Detektor wird die emittierte Strahlung aufgezeichnet und durch einen Computer verrechnet. Hier kann man Prostatakrebsherde sowie Metastasen genau erkennen und lokalisieren.

 

Beratung


Ein Termin in unserer Indikationssprechstunde können Sie gerne in unserem Sekretariat unter 06321-859-5001 vereinbaren. Bei der Beratung erhalten Sie die Möglichkeit Fragen über ihre Erkrankung zu stellen und werden über die Behandlungsmöglichkeiten sowie Alternativen ausführlich aufgeklärt.

 

Therapie

Operative Entfernung der Prostata
Die Standartbehandlung des Prostatakarzinoms ist die vollständige Entfernung des krebsbefallenen Organs (sog.  Prostatektomie). Hierbei werden neben der Prostata auch die zwei anliegenden Samenblasen und im kleinen Becken befindlichen regionalen Lymphknoten entfernt.

Die Operation erfolgt entweder über einen Längsschnitt vom Nabel bis zum Schambein führend oder per Schlüssellochtechnik mit mehreren kleinen Schnitten im Unterbauch mittels hochauflösender 3D-Kamera und einer Navigationseinheit mit präzisen Instrumenten, dem sogenannten DA Vinci System. Hier  sitzt der Operator an einer Konsole und führt darüber die Operation durch. Der Vorteil hierbei, die optimale, vergößerte Übersicht über das OP-Feld, hohe Präzision und damit verbunden ein geringeres Trauma und eine schnelle Erholung nach der Operation.

Welches Verfahren für Sie geeignet ist, wird eingehend im Erstgespräch mit Ihnen besprochen.

Bestrahlung von außen
Die Bestrahlung von außen bietet eine Alternative zur Operation. Hierbei werden die Prostata und ggf. die im kleinen Becken befindlichen Lymphabflussgebiete in 30-35 Sitzungen (je 20 Minuten/Tag) bestrahlt. Operations- und Narkoserisiken entfallen, jedoch ist keine Aussage nach Beendigung der Therapie über verbleibendes Tumorgewebe im Körper möglich, auch das genaue Tumorstadium kann nicht bestimmt werden.

Iod-Seed-Behandlung
Bei der Iod-Seed-Behandlung werden radioaktive Metallstifte über den Enddarm per Ultraschallsteuerung in die Prostata eingebacht. Dadurch wird Tumorgewebe zerstört. Nachdem die Metallstifte ihre Strahlung abgegeben haben, verbleiben diese lebenslang im Körper. Diese Behandlung ist bei Patienten im frühen Tumorstadium indiziert.

Aktive Beobachtung
Da das Prostatakarzinom in vielen Fällen ein langsam wachsender wenig aggressiver Tumor ist und selten Beschwerden verursacht, muss nicht immer eine Behandlung erfolgten.

Die Aktive Beobachtung, auch Active Surveillance genannt, kann bei Patienten erfolgen, bei denen die Risiken einer Behandlung den Nutzen übersteigt. Hierbei wird die Erkrankung mittels engmaschiger Kontrollen durch einen erfahrenen Urologen überwacht (körperlichen Untersuchung, PSA-Bestimmungen und erneuten Prostatabiopsien). Falls die Tumorerkrankung im Verlauf voranschreitet, wird dies frühzeitig erkannt und eine Behandlung kann erfolgen.

 

Kontrolliertes Abwarten
Beim Kontrollierten Abwarten (Watchful Waiting) erfolgt bei bekanntem Prostatakarzinom erstmal keine Behandlung. Diese Methode kommt bei Patienten im fortgeschrittenen Tumorstadium in Frage, wenn keine Beschwerden vorliegen. Hierbei erfolgen ebenfalls engmaschige Kontrollen. Bei Beschwerden wird die symptomorientierte Behandlung eingeleitet.

 

Palliative Transurethrale Resektion der Prostata
Die Ausschälung der Prostata (palliative Transurethrale Resektion der Prostata) kann bei Beschwerden beim Wasserlassen, einer unvollständigen Blasenentleerung oder wiederholten Harnwegsinfektionen erfolgen. Diese Therapieoption wird gewählt, wenn eine heilende Therapie des Prostatakarzinoms nicht gewünscht oder möglich ist. Eine vollständige Entfernung des Tumors wird dabei nicht erzielt, lediglich können oben genannte Beschwerden zeitweise gelindert werden. 

 

Medikamentöse Therapie
Bei der medikamentösen Therapie macht man sich die Abhängigkeit der Prostatakrebszellen von männlichen Hormonen (Androgen, z.B. Testosteron) zu nutze. Hierbei kann man entweder die körpereigene Hormonproduktion oder die Wirkung am Hormonrezeptor unterdrücken. Dadurch wird das Tumorwachstum gestört.

Intravenöse Chemotherapie
Die intravenöse Chemotherapie erfolgt bei fortgeschrittenen Prostatakrebserkrankungen entweder ambulant oder während eines stationären Aufenthaltes. Die Gabe des Chemotherapeutikums (meistens Docetaxel) erfolgt über die Vene alle ein bis drei Wochen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Blutwertbestimmungen sind unerlässlich um mögliche Nebenwirkungen früh zu erkennen.

Nachsorge


Die Nachsorge ist ein wichtiger Bestandteil des Prostatakrebses. Auch nach vollständiger operativer Entfernung bzw. Bestrahlung muss der PSA-Wert im Blut in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Ein Anstieg des PSA-Wertes weist auf Rezidiv hin.
Die Nachsorge sollte  ambulant beim niedergelassenen Urologen erfolgen.

Interdisziplinäre Tumorkonferenz


Jeder Patient wird vor Operation in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt. Ein Expertenteam bestehend aus Urologen, Strahlentherapeuten und Onkologen  besprechen jeden Erkrankten gemeinsan, sodass die bestmögliche Therapieoption gewählt werden kann. Auch niedergelassene Urologen haben die Möglichkeit Patienten vorzustellen und zu besprechen.

Patienteninformation

Folgende Broschüren sind im Internet verfügbar:

Weiterführende Links:

Als gedruckte Broschüren sind verfügbar:

Früherkennung

  • Patientenleitlinie Früherkennung von Prostatakrebs
  • PSA-gestützte Früherkennung von Prostatakrebs
  • Blauer Ratgeber Nr. 17: Prostatakrebs

Lokal begrenzter Prostatakrebs

  • Patientenratgeber zur S3-Leitlinie Prostatakrebs I

Lokal fortgeschrittener und metastasierter Prostatakrebs

  • Patientenratgeber zur S3-Leitlinie Prostatakrebs II
  • Rezidive bei Prostatakrebs – Möglichkeiten und Grenzen einer Zweitbehandlung

Begleitende Informationen zum Thema „Krebs“

  • Patientenleitlinie "Psychoonkologie"
  • Patientenleitlinie "Palliativmedizin"
  • Patientenleitlinie "Supportive Therapie"
  • Rehabilitation bei Prostatakrebs – Information für Patienten
  • Ernährung, Bewegung & Naturheilverfahren – Was kann ich selber tun?
  • Blauer Ratgeber Nr. 40: Wegweiser zu Sozialleistungen*
  • Blauer Ratgeber Nr. 42: Hilfen für Angehörige*
  • Blauer Ratgeber Nr. 46: Ernährung bei Krebs*
  • Blauer Ratgeber Nr. 48: Bewegung und Sport bei Krebs*
  • Blauer Ratgeber Nr. 50: Schmerzen bei Krebs*
  • Blauer Ratgeber Nr. 51: Fatigue*
  • Blauer Ratgeber Nr. 53: Strahlentherapie*
  • Blauer Ratgeber Nr. 57: Palliativmedizin*
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* größere Stückzahlen der Blauen Ratgeber (ab 10 Stück) bestellen Sie bitte direkt bei der Deutschen Krebshilfe, Fax: 0228-72990-11, E-Mail: deutsche(at)krebshilfe.de

Bestellformular für vorstehend aufgelistete Broschüren

Studien und Studienzentrale

Wir nehmen an der PCO-Study (Prostate Cancer Outcomes) teil um die physische und psychische Gesundheit von Männern mit lokal begrenztem Prostatakarzinom in Zukunft zu verbessern.

Unser Prostatakarzinomzentrum ist an die Studienzentrale der Klinik für Urologie -Universitätsmedizin Mannheim angegliedert, um die bestmögliche Therapie in schwierigen Situationen für unsere Patienten zu gewährleisten.
Diese Studienzentrale koordiniert klinische Studien bei Patienten mit urologischen Erkrankungen. Eine mögliche Studienteilnahme wird mit den behandelnden niedergelassenen Urologen besprochen um eine optimale Betreuung zu gewährleisten. Über den Krankheitsverlauf wird der Urologe regelmäßig während der Studienteilnahme informiert.
Erfahren Sie mehr über die Studienzentrale der Klinik für Urologie-Universitätsmedizin Mannheim, hier finden Sie alle aktuellen Studien aufgeführt:
https://webtest.umm.de/prostatakarzinomzentrum-mannheim/studienzentrale/

 

 

Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt/Weinstraße
Stiftstraße 10
67434 Neustadt
Telefon:(06321) 859-0
Telefax:(06321) 859-8009
Internet:http://www.hetzelstift.de