Notfallstandort Neustadt: Glantz folgt auf Wuttke

Große Fußstapfen und eine noch größere Portion Motivation bei der Staffelstabübergabe

Nach 30 Jahren verabschiedet sich Reinhard Wuttke als leitender Notarzt und Organisator für den Notarztstandort. Auf ihn folgt Dr. Fabian Glantz, der am Marienhaus Klinikum Hetzelstift  als Oberarzt für den Bereich Anästhesiologie, Intensiv- Palliativ- und Notfallmedizin verantwortlich ist.
Zusammen mit einem Team aus bis zu 25 Notärztinnen und Notärzten sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern sorgt Glantz dafür, dass der Neustadter Bevölkerung rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche ein Notfalleinsatzfahrzeug samt Notarzt und Notfallsanitäter zur Verfügung steht.

„Pro Notarzt entspricht das etwa 1,5 – 2 Tagen Einsatz pro Monat, wobei das natürlich immer etwas variiert. Pro Jahr fahren wir aktuell rund 1200—1300 Einsätze, also im Durchschnitt 3,3 täglich. Der demographische Wandel wird langfristig aber sicher dafür sorgen, dass diese Anzahl steigt“, so Glantz.

Umso wichtiger ist es, dass eine flächendeckende Versorgung gewährleistet werden kann. Alleine mit Notärztinnen und Notärzten des Krankenhauses wäre das nicht möglich, weswegen zum Team auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und sowie Notärztinnen und Notärzte anderer Krankenhäuser gehören. „Die Versorgung der Neustadter Bevölkerung 24/7 zu sichern, ist mein wichtigstes Anliegen“, so Glantz. Und mit seinem Vorgänger, hat er hier auch ein großes Vorbild: In 30 Jahren, gab es genau nur 2 Stunden, in denen der Notdienst ausfiel.

„Wobei“, so ergänzt Wuttke „die Herausforderung, das zu schaffen, in den letzten Jahren merklich gestiegen ist. Reformen und Änderungen im Arbeitsrecht, unter anderem in puncto Bereitschaftsdienst und Höchstarbeitszeit betreffen, sind wichtig und richtig, erschweren aber die Planung., weil Eine Notärztin oder ein Notarzt, der im Bereitschaftsdienst war, kann am nächsten Tag nicht direkt wieder zur Arbeit eingeplant werden kann.“    

Auch das Thema „Nachwuchsgewinnung“ spiele für den Notdienst nach wie vor eine große Rolle, so Wuttke. Eine gute Möglichkeit, bei jungen Menschen das Interesse an einem medizinischen Beruf zu wecken, seien Praktika und FSJ. „Mindestens 70 meiner ehemaligen Praktikantinnen, Praktikanten und Zivis sind im medizinischen Bereich gelandet, rund 30 sogar in der Notfallmedizin“, bilanziert Wuttke.

„Der Einsatz mit dem Notfallteam ist etwas ganz besonderes, jeder Fall ist individuell, wir wissen nie, was uns erwartet“, erklärt Glantz den Reiz der Arbeit als Notarzt im Bereitschaftsdienst. „Man trifft quasi auf jedes Alter von der Geburt bis zum Lebensende und hat mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun – wir begleiten den Menschen gewissermaßen durch sein ganzes Leben, wobei statistisch jeder Mensch einmal in seinem Leben den Notruf wählt.
„Und“, ergänzt Wuttke,“ als Notarzt am Einsatzort hast du eine ganz andere Verantwortung als in der Klinik – du triffst die Entscheidungen und hast niemanden über dir, der dir sagt, was wie zu tun ist. Das ist natürlich einerseits sehr herausfordernd, andererseits wächst man damit auch.“

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