Schlaganfalleinheit

Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit)

In unserer Schlaganfallstation werden auf ausgewiesenen Stroke-Unit-Betten pro Jahr mehr als 400 Patienten behandelt. Wir haben mehrere neurologische Oberärzte vor Ort und sind seit April 2016 Mitglied des Telestroke-Netzwerks TEMES (www.temes-rlp.de), sodass zu jeder Uhrzeit neurologische Expertise vorhanden ist.

Wir behandeln Schlaganfälle jeden Schweregrades von der transitorisch ischämischen Attacke (TIA) bis hin zu schwersten Ausfallerscheinungen. Sofern der Zeitpunkt des Beginns der Symptomatik nicht länger als 4,5 Stunden her ist besteht die Möglichkeit, eine „Lysetherapie“ durchzuführen. Hierbei wird ein Medikament intravenös verabreicht und damit das Gerinnsel oft wieder aufgelöst. Diese Therapie wird bei uns ca. bei jedem fünften Schlaganfallpatienten angewandt.
Eine CT-Angiographie steht jederzeit zur Verfügung. Sollte es angezeigt sein, eine „Thrombektomie“ durchzuführen, also ein größeres Gerinnsel mittels Katheter durch die Gefäße zu entfernen, besteht eine enge Kooperation mit dem Klinikum Ludwigshafen, das auch Partner des TEMES-Netzwerks ist. Eine zügige Verlegung für den Eingriff ist gesichert.

Bei jeder Aufnahme auf unsere Stroke-Unit wird eine Computertomographie des Gehirns durchgeführt. Gelegentlich sind die Ausfallerscheinungen nicht durch eine Durchblutungsstörung, sondern durch eine Einblutung in das Gehirn verursacht. In diesen Fällen besteht eine Zusammenarbeit mit der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim und diese Patienten werden mit den Kollegen besprochen und - sofern notwendig - direkt weiterverlegt.

Ebenfalls zeitnah zur Aufnahme werden Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Gefäße (extra- und ggf. transkraniell) sowie des Herzens auf der Stroke-Unit durchgeführt. Der Herzrhythmus wird kontinuierlich überwacht und über den gesamten Überwachungszeitraum mit der Frage nach Herzrhythmusstörungen ausgewertet. Oft wird im Verlauf auch eine Kernspintomographie (MRT) des Gehirns, ggf. auch mit Gefäßdarstellung (MR-Angiographie), durchgeführt.

Zum gelegentlich notwendigen Ausschluss von Differentialdiagnosen besteht die Möglichkeit, eine Hirnstrommessung (EEG) oder Nervenmessungen (Elektroneurographie, Elektromyographie) durchzuführen. Ebenfalls steht das gesamte kardiologische Untersuchungsspektrum zur Verfügung.
Bei jungen Patienten erfolgen oft spezielle Untersuchungen zur Frage der Schlaganfallursache, hierzu haben wir eigene Behandlungsstandards entwickelt, welche die vielfältigen Ursachen präzise abdecken.

Fest zu unserem Team der Stroke-Unit gehören neben dem Pflegepersonal Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden (Sprachtherapeuten), so dass eine sehr frühe Rehabilitation im Rahmen des stationären Aufenthaltes gewährleistet ist. Bei Schluckstörungen besteht zur genaueren Festlegung des Schweregrades in Kooperation mit einem niedergelassenen HNO-ärztlichen Konsiliarius die Möglichkeit, eine FEES („fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing“) durchzuführen.

Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt/Weinstraße
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